Mein Arbeitsprofil in 28 Punkten

 

1.

Das therapeutische Angebot basiert auf bewährten Grundlagen einzelner psychotherapeutischer 

Schulen und ist in seinen einzelnen Bausteinen wissenschaftlich klar definiert.  

 

2.

Da es die „klassische“ Therapie in diesem Sinne heute nicht mehr gibt, orientiert sich die angebotene

Therapie an Ihrer Ausgangssituation, den Problemen und selbstverständlich an Ihren Zielen. Diese

werden Ihnen nicht ausschließlich vorgegeben, sondern in gemeinsamer Zusammenarbeit erarbeitet.

 

3.

In diesem Zusammenhang passt sich die Therapie Ihnen an. Probleme und Symptome werden nicht

einem strikten Therapieablauf unterworfen. Vielmehr werden die einzelnen notwendigen

Interventionen an die Person und deren tatsächlichem Entwicklungspotential angepasst. Sehen Sie

mich in diesem Zusammenhang als gleichberechtigten Partner auf Augenhöhe an und nicht als 

„Gelehrten“ oder „Professor“. Vielmehr als teamfähigen Coach.

 

4.

Um Ihnen und Ihrem Leidensdruck bestmöglich helfen zu können, ist es wichtig, zu wissen, dass die

therapeutischen Maßnahmen in der Zeit der Zusammenarbeit nichts für mal „zwischendurch“ sind.

Deshalb sollten Sie in der Lage sein, andere Dinge in dieser Zeit hinten anzustellen, um den Fokus

auf die Therapie legen zu können.

Schließlich geht es um IHRE Ziele.

 

5.

Diese Ziele sollten möglichst bald und realistisch vereinbart und festgehalten werden. Sie bieten den

Rahmen für die zukünftige Ausrichtung. Doch sollten sie auch „verträglich“ sein und nicht um jeden

Preis der körperlichen, emotionalen und psychischen Gesundheit getroffen werden. Im Laufe der

Therapie können diese sich auch verändern. Selbstverständlich haben Sie jederzeit die Steuerung, 

Ihre Ziele neu auszurichten. Dies gibt Ihnen die Möglichkeit, den bisher fehlenden Antrieb mit Sinn

und Energie zu füllen, schließlich sollen Sie nicht für mich oder irgendeine Maßnahme funktionieren,

sondern wollen IHRE Ziele erreichen.

 

 6.

Um Ihnen auf Ihrem Weg der Therapie bestmöglich helfen zu können, wende ich unabhängig von

spezifischen Interventionen auch gewisse „psychotherapeutische Grundlagen“ wie das Spiegeln von

Gesagtem oder die Arbeit mit Gefühlen und Wahrnehmung an. Dies soll Ihnen eine gewisse 

Grundlage bieten, auf der die „speziellen“ Interventionen aufbauen.

Schließlich wollen Sie die Kompetenz über sich und Ihr Leben und nicht anders herum. 

 

7.

„Psychoedukation“ ist allgemein sehr wichtig in der Psychotherapie. Sie fördert die

Selbststeuerungsfähigkeit der Patienten/Patientinnen und gleichzeitig stärkt sie das 

Vertrauensverhältnis zwischen Patient/in und Therapeut. (Der beste Therapeut ist jener, der mit der 

Zeit immer überflüssiger wird.)

Psychoedukation dient auch dem Ziel, dass Sie Ihr eigener Therapeut werden können. Dies kann

mündlich, mit Textauszügen, Links und Ähnlichem erfolgen.

 

8.  

Den Beginn einer Therapiestunde eröffnen Sie. Somit behalten Sie auch die Steuerungsfähigkeit. Es

empfiehlt sich, Therapieinhalte hier in den Vordergrund zu stellen (Erfahrungen in der Zwischenzeit,

wie viel ist man schon wieder weiter gekommen, wie weit sind die Ziele noch entfernt usw.).

 

9.  

Wie Sie mittlerweile wissen, ist Psychotherapie nichts für nebenher, sondern bewusste Arbeit und

Entwicklung. Aus diesem Grund findet letztere auch nicht in der Therapie selbst, sondern vielmehr in

der Zeit dazwischen statt (die Umwelt / der Alltag als „Training“).

Hausaufgaben in Form von Übungen fördern, dass die theoretisch gewonnenen Inhalte unter „realen“

Bedingungen auch praktisch ausprobiert werden. Durch das praktische Üben verankern sich Erfolge

körperlich und bilden dadurch wieder eine Einheit (Psyche = Körper = Psyche usw.). 

Gerne können Sie mir in dieser Zwischenzeit bis zum nächsten Termin auch ein Feedback geben.

Nutzen Sie dazu einfach die Kontaktmöglichkeiten auf dieser Seite.

Erlebnisse verarbeiten sich im Zusammenspiel mit dem Gedachten, dem körperlich Empfundenen

wunderbar, in dem man es in seinen Worten schriftlich zusammenfasst (Kognition – Emotion –

Körper).

Diese Möglichkeit ist nicht üblich in der Psychotherapie und soll auch nicht als „Flucht“ verstanden

werden, vielmehr als bedarfsgerechter Anker für Erfahrungen in der Zwischenzeit.

 

10.

Egal, was Sie während einer Sitzung denken oder fühlen, ob es auch peinlich oder vermeintlich

unwichtig ist. Ich ermutige Sie, alles direkt auszusprechen. Diese Methode des „freien Assoziierens“

(nach Freud) hat sich seit knapp hundert Jahren bewährt. Warum das Sinn macht?

Die Psyche nimmt Wahrnehmunmgen und strukturiert sie vor. Vieles davon landet hinterher im

Unterbewusstsein und steht Ihnen später vielleicht nicht mehr zur Verfügung. Um zu verhindern, dass

vielleicht Wichtiges nicht mehr greifbar ist, ermutige ich Sie dazu, einfach ALLES auszusprechen. 

Haben Sie keine Angst. 

 

11.

Ich arbeite immer bewusst ziel-/lösungsorientiert. Schließlich geht es um Ihre Gesundheit, Wünsche

und Ziele. Aus diesem Grund werden nicht alle Entwicklungen der Vergangenheit gleichermaßen

beleuchtet oder vertieft, wenn es zum Erreichen Ihrer Ziele oder zur Lösung von Problemen nicht

beiträgt bzw. sogar schadet.

 

12.  

Das „Miteinander“ war schon immer zielführender und produktiver als das „Vorgeben und

Hinterherlaufen“. Aus diesem Grund ist dem Dialog Vorrang vor dem Interview oder gar dem 

„therapeutischen Dozieren“ zu gewähren.

Ich nehme mir das Recht heraus, den Dialog kurz anzuhalten, wenn zu einem „Kerninhalt“ immer

wieder ähnliche oder gleiche Beispiele von Ihnen gebracht werden. Gerne bleibt man in den unzählig 

ähnlichen Berichten stecken, was Ihren Prozess eher verlangsamt als voranbringt. Das kostet Sie 

unnötig Zeit und Nerven.

 

13.  

Sie sind der "Steuermann“/die "Steuerfrau" Ihrer Therapie. Aus diesem Grund sind die 

Handlungsinhalte so ausgelegt, dass Sie diese ausführen, ausprobieren oder umsetzen, nicht ich. 

Schließlich geht es um Ihre Weiterentwicklung. Gewisse Ausnahmen sollten vorab besprochen und 

festgehalten werden. 

Sie werden sehen: Rein symptomatisches Handeln (auch wenn es bequem erscheint) wird Sie Ihren

Zielen nicht näherbringen. Vielmehr soll das „neu Erlernte“ Ihnen die Chance geben, präventiv bzw.

„neu“ in vergleichbaren Situationen zu handeln.

 

14.

Bürokratische, soziale oder wirtschaftliche Themen sollten bestmöglich parallel (im Hintergrund) zur

eigentlichen Therapie laufen, um Ihnen den Raum zu verschaffen, sich in dieser Zeit auf diese

fokussieren zu können. Schließlich geht es um Ihren Leidensdruck, Ihre Probleme und Ziele

innerhalb der Therapie.

 

15.

Wenn Sie das Gefühl haben, etwas in der Beziehung zwischen Ihnen und mir stört Sie, verwirrt oder

blockiert Sie, dann sprechen Sie das auf jeden Fall sofort an. Dies hat unbedingten Vorrang vor 

anderen Dingen. Nur wenn ein vertrauensvolles und unbelastetes Verhältnis zwischen uns besteht, 

können wir auch lösungsorientiert arbeiten. Selbstverständlich können Sie sich darauf verlassen, 

dass auch ich dieser Prämisse folge.

 

16.

Die Erfahrungen, welche Sie im Laufe der Therapie mit mir gewinnen, können Ihnen als wertvolle

Grundlage für weitere Beziehungen im sozialen Umfeld oder Ihrer Umwelt dienen. Sehen Sie daher

unser Verhältnis auch als Möglichkeit an, sich hierin auszuprobieren und neue Erfahrungen zu

sammeln. Je besser Sie sich in der Zwischenzeit selbst kennengelernt haben, um so leichter

erkennen Sie auch Zusammenhänge, die Sie dann außerhalb der Therapie anwenden können.

 

17.

Gesamtheitliche Therapie bedeutet auch, dass Sie wichtige Personen, die im Zusammenhang mit Ihrem 

Fall eine Rolle spielen, mitbringen können. Probleme sind nicht immer nur in einem selbst

entstanden oder kommen darin zum Tragen.

Nein, wir selbst sind auch immer Baustein eines Netzes oder „Systems“. Wie viel wir selbst dazu

beitragen und was von außen in uns hineingetragen wurde, lässt sich so bedarfsgerecht

herausfinden.

 

 18.

Sollte ich das Gefühl haben, dass Sie in ungünstigen Gedanken hängen bleiben oder dabei sind,

sich darin zu verrennen, werde ich Sie unterbrechen. Verstehen Sie das nicht als Unhöflichkeit.

Vielmehr versuche ich Ihnen damit zu helfen, dass sich diese Gedanken nicht weiter verfestigen

(weiter selbst einreden). 

 

19.

Um gewisse „Endlosschleifen“ (welche Leidensdruck produzieren) zu durchbrechen, kann es

manchmal nötig werden, dass ich provokante Äußerungen, Schlussfolgerungen oder Deutungen 

treffe. Diese zielen nicht darauf ab, Sie herabzusetzen oder zu verärgern, sondern Sie aus Ihrem 

Muster herauszuholen.

 

20.

Geben Sie jeder Therapiestunde die Chance, sie mit einem „Gefühl“ oder „Fazit“ zu füllen. Eine 

Stunde ohne Gefühl ist eine verlorene Stunde. Lassen Sie Ihre Gefühle so gut und ausdrucksstark 

wie möglich zu, denn Gedanken und Gefühle sind untrennbar miteinander verbunden. Durch Gefühle 

können wir Situationen oder Erlebtes länger, genauer und intensiver im Gehirn abspeichern. Ist Ihnen

nach Weinen?

Dann weinen Sie. Ist Ihnen vor lauter Freude danach, es herauszuschreien? Dann schreien Sie es

heraus.

 

 21.

Oftmals kommen Patienten mit dem Verständnis aus Therapiestunden, dass es nicht so schnell

vorangeht, wie sie es gerne hätten. Ein guter Therapeut zeichnet sich nicht dadurch aus, alles

schnellstmöglich „abzuarbeiten“. Schließlich kann ich immer nur so viel leisten, wie bei Ihnen gerade

zugänglich ist. Deswegen kann es vorkommen, dass Sie manchmal Wochen oder gar Monate

brauchen, um gewisse Informationen oder Interventionen tatsächlich aufnehmen und verstehen zu

können, weil Ihnen das Bewusstsein dafür durch andere Dinge noch blockiert oder versperrt ist.

Gute Therapie bedeutet nicht, dass sich der Therapeut auf alles stürzt, was er erkennt, sondern Sie

anleitet das zu bearbeiten, wozu Sie nach aktuellem Stand gerade in der Lage sind.

 

22.

Meine Erfahrungen zeigen, dass Doppelstunden in der Regel viel zielführender und produktiver sind,

als Einzelsitzungen. Oftmals benötigt man als Patient/in eine gewisse Zeit, um wirklich vollständig 

„drin“ zu sein und dann ist die restliche Zeit zu kurz, um wirklich weiter zu kommen. Durch 

Doppelsitzungen nehmen wir uns also den Druck, alles schnellstmöglich und oberflächlich behandeln

zu müssen.

Schließlich soll eine Therapiesitzung ja keine verlorene Sitzung sein. Auch hier gilt Folgendes: Die

Stunden passen sich Ihrem Bedarf an. Wenn Ihnen eine Einzelstunde besser bekommt, passen wir

es einfach an.

.

23.

Führen Sie Therapietagebuch. Das ist kein Muss, aber ich ermutige Sie dazu. Es ist vollkommen

normal, dass einzelne Sitzungen und Inhalte mit der Zeit verblassen. Kurze Stichpunkte und

Erkenntnisse (freies Assoziieren) helfen Ihnen dabei, sich auch später wieder zu erinnern. Gerne

empfange ich ein Feedback. Das Therapietagebuch ist Ihr persönliches, privates Dokument.

 

24.

Zur Qualitätskontrolle setze ich Tests und Therapie-Evaluationen ein. Dieser Zusatzaufwand ist

manchen Patienten lästig, wird aber von der Politik erwartet und – was viel wichtiger ist - trägt dazu

bei, die Qualität Ihrer Behandlung zu verbessern. Am Ende unserer Zusammenarbeit werde ich Sie 

um eine „Abschlussbewertung“ und einen „Erfahrungsbericht“ bitten.

 

25.

Klare Rahmenbedingungen verhindern präventiv (vorab) Konflikte.

Bevor man sich in eine längere Therapie begibt, ist es Ihr Recht (und meine Erfahrung als Patient

lehrt mich, dass es manchmal sogar wichtig ist, mehrere Therapeuten auszuprobieren), sich nicht

gleich und um jeden Preis, auf einen behandelnden Therapeuten zu fixieren.

 

26.

Sagen Sie bitte Termine, falls Sie diese nicht wahrnehmen können unbedingt mindestens 48

Stunden vorher ab. Ansonsten ist es mir nahezu unmöglich, diese neu zu vergeben. Sagen Sie

diese zu kurzfristig ab (egal aus welchen Gründen), muss ich den Termin jedoch vollständig

abrechnen.

 

27.

Flexibilität ist mir als Therapeut wichtig. Deswegen versuche ich in der Termingebung bestmöglich, im Rahmen meiner Möglichkeiten, auf Ihre Bedürfnisse einzugehen.

Haben Sie Verständnis dafür, dass ich Ihnen nicht immer alle Wünsche erfüllen kann.

 

 28.

Jede Psychotherapie sollte sich fortlaufend weiterentwickeln. Aus diesem Grund scheuen Sie sich

nicht, mich darauf anzusprechen, wenn Sie Fragen zur Behandlung, einzelnen Interventionen oder

Ideen bzw. Verbesserungsvorschläge haben.

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